Abhayasa und Vairagya sind sowohl in den Yoga Sutra des Patanjali als auch in der Baghavad Gita zwei besonders wertvolle Schlüsselbegriffe. Abhayasa steht für das beharrliche Üben und Vairagya kann mit dem Wort Gelassenheit übersetzt werden.
Das beharrliche Üben, ja das kennen wir durchaus – nur sind wir auch hier oftmals sehr sehr streng mit uns. Üben wir mit Geduld und Gelassenheit oder mit Verbissenheit und zusammengebissenen Zähnen? Was kommt dir bekannter vor? Auch im Yoga und in der Meditation treffen wir häufig auf die Phänomene des „perfekten Yogis oder des perfekten Meditierenden“.
Warum fällt es uns so schwer, mit Gelassenheit und Freude zu üben? Warum sitzen wir auf unser Meditationskissen und „zwingen“ uns zu ….ja zu was eigentlich? Yoga und Meditation darf doch leicht sein, darf uns Freude bereiten, darf mal stiller und mal lauter sein, darf mal kraftvoller und anstrengender und mal sanfter sein. Mal gelingt etwas und mal gelingt es nicht so gut….all diesen Erscheinungen mit Gelassenheit und Geduld gegenüber zu stehen, ihnen ein Lächeln zu schenken und dann doch dabei zu bleiben – das ist der Schlüssel zum Wachstum.
Anstatt uns ständig mit zu großen Vorsätzen zu überfordern und zu frustrieren, ist der Ansatz des beharrlich und stetig Dranbleibens mit einem Lächeln auf dem Gesicht, was uns dem Grundsatz des Yoga viel näher bringt. Und ich benutze bewusst nicht das Wort „Erfolg“, denn es gibt hier nichts zu erreichen – alles kommt von ganz alleine! Wenn wir beharrlich und gelassen üben und geduldig sind. Mit den schöneren und den weniger schönen Momenten auf der Yogamatte, auf dem Meditationskissen, im Leben und vor allem mit uns selbst!
Dann kann etwas entstehen, über das ich im nächsten Blog schreiben mag – etwas das sich Zufriedenheit nennt.